Psychische Belastungsstörung

Handlungs- und gruppenfähig bleiben

Die Beanspruchung des Mitarbeiters hat eindeutig negativen Einfluss auf die individuelle Handlungsfähigkeit. Damit gehen Effizienz, Verlässlichkeit und andere »harte und weiche« Fähigkeiten zurück. Somit müssen KollegInnen Mehrleistungen erbringen. Der individuelle und systemische Stress nimmt zu, Konflikte werden häufiger, die Qualität sinkt … die Erwartungen des Unternehmens werden nicht länger erfüllt.

Nach dem Arbeitsschutzgesetz sind Unternehmen verpflichtet, Arbeitsplätze auch bezüglich der psychischen Belastung zu bewerten und entsprechende Anpassungen einzuleiten, wenn Gefährdungspotential für die MA angenommen werden kann. Die Bewertung berücksichtigt verschiedene Kriterien, dabei wird »Belastung« im Sinne des Gesetzes neutral verstanden, d.h. diese Belastung kann durchaus auch positive Effekte auslösen.

Konsequenzen für das Team und das Unternehmen

Typische Belastungen im Sinne des Gesetzes sind:

  • Arbeit (Arbeitspensum, Verantwortung, Information, Abwechslung, emotionale Belastung …)
  • Arbeitsorganisation (Arbeitszeit und -ablauf, Kommunikation, Störungen …)
  • Soziale Beziehungen (Konflikte, fehlende Unterstützung, fehlende Führungsqualifikation …)
  • Arbeitsumgebung (Lärm, Ergonomie …)
  • Neue Arbeitsformen (zeitliche und örtliche Flexibilisierung, Abgrenzung Arbeit/Freizeit …)

Für das Team und das Unternehmen ergeben sich Konsequenzen, die oft aus einem Mangel an Handlungsideen nicht bearbeitet werden. Betroffene erleben sehr wohl , dass sie nicht handlungs- oder auch gruppenfähig sind. Vielfach fühlen sie sich aber hilflos, da sie nicht wissen, wie sie aus der Situation herauskommen können. Krankheit ist das nicht! Aber arbeitsfähig (teamfähig …) sind sie auch nicht. Die Teamkollegen erleben Betroffene je nach Grundbeziehung als schwieriger, belastet, unkonzentriert, störend, als Zumutung …

Darauf reagieren die KollegInnen jeweils unterschiedlich, oft fühlen auch sie sich hilflos. Das wiederum führt, je nach Persönlichkeit, zu nachhaltigen Konsequenzen für Arbeitszufriedenheit und Handlungsfähigkeit. Da es keinen erkennbaren Ausweg gibt, entwickelt sich eine Verschlechterung von Stimmung, Qualität und Effizienz. Die Unternehmensleitung hat (in der Regel) klare Vorstellungen zum Wie, Was und Wofür. Durch oben beschriebene Einflüsse sind diese Ideen »auf einmal« gefährdet, es läuft nicht rund, es ist unklar, »warum das so ist …«